Einer meiner PJ-Kollegen hatte am Wochenende Dienst. Samstag morgen sollte er sich um eine 25jährige Patientin kümmern. Die Frau kam mit unklaren Schmerzen in der linken Schulter und war am Tag zuvor bereits beim Hausarzt gewesen. Dieser hat das Ganze mit Rheumasalbe behandelt, was aber keine Besserung brachte.
Nun war sie deutlich schmerzgeplagt, der Kreislauf schlapp und die Schmerzen zogen bis in die Brust. Der Kollege ließ ein EKG schreiben und erkannte darauf (ich kann nicht sagen, ob ich das erkannt hätte...) sofort einen Herzhinterwandinfarkt. Gerade auf dem Weg zum Internisten wurde er bereits von der Schwester überholt, da die Patientin kurz krampfte und schließlich einen Kreislaufstillstand erlitt. Die Reanimation dauerte 50 Minuten. Sie war letztendlich erfolgreich und die Patientin wurde dann auf die Intensivstation verlegt.
Heute stellte sich die Situation so dar, dass sie es wohl überleben wird. Das Herz hat aber ordentlich gelitten und es ist noch nicht abzusehen, wie stark der Schaden wirklich ist.
Eigentlich wollte ich an dem Wochenende Dienst machen, aber der Kollege hat ihn mir weggeschnappt. War dann wohl doch ganz gut so.
Und damit wir alle noch was lernen aus dieser Geschichte: Mädels, wenn ihr die Pille nehmt, lasst wenigstens die Zigaretten weg. Oder andersrum. Klassischerweise führt diese Kombi zwar eher zu einer Thrombose und in der Folge zur Lungenembolie, kann aber anscheinend auch mal einen Infarkt begünstigen. Wobei ich nicht sagen will, dass eine Lungenembolie lustiger ist...