Donnerstag, 26. Juni 2008

Vorbei, beibei

Ja, die Idee eines PJ-Blogs war ja an sich nicht schlecht. Es hätte auch wohl auch einiges hergegeben, aber die Trägheit und Müdigkeit hat gesiegt.
Egal. Nun bin ich fertig. Auf jeden Fall will ich da ordentlich Geld für sehen, wenn ich das nächste Mal in weiß in nem Krankenhaus rumlaufe...

Montag, 14. Januar 2008

Ein Sack voll Freude

Die Urologen sind ein nettes Völkchen. Auch ist der Stresspegel deutlich geringer als bei den Chirurgen. Andererseits is da für mich nicht allzu viel zu tun. Außer den üblichen PJler-Aufgaben wie Aufnahmen machen oder Blut abnehmen. Nur heute hab ich im OP einen Hoden aus seinem Sack geflutscht. Die kleinen Freuden des Studenten.

Montag, 17. Dezember 2007

Erster Tag

"Guten Morgen! Mein Name ist J..."
"Da sind Sie hier falsch. Sie müssen in den 2. Stock."
"Nee, ich sollte mich hier melden. Ich bin der PJ-Student."
"Oh, sorry. Ich dachte, sie wären eine Phimose oder eine Hydrozele. Würd irgendwie passen..."

(Wer nich weiß, worum es geht, möge es bei Wikipedia eingeben. Auf eigene Gefahr versteht sich...)

Montag, 10. Dezember 2007

Erstes Drittel

Das erste Tertial is rum. Mit Chirurgie hab ich fertig. Dafür, dass ich nur wenig Lust auf das Fach hatte, war es erstaunlich gut. Kann eigentlich nur schlimmer werden. Nichtsdestotrotz bin ich gespannt, was die Urologen so zu bieten haben. Außer Pisse.

Samstag, 1. Dezember 2007

Nach House

Eine Patientin, die aufgrund von einigen Komplikationen schon länger im KH liegt:

"Wenn ich hier raus komme, dann hör ich sofort auf zu rauchen, und ich guck` nie wieder Dr. House."

Sonntag, 11. November 2007

Borderline

Irgendwie ist mitlerweile die Routine eingekehrt. Es gibt kaum noch Neues oder Spannendes. Und so freut man sich schon, wenn man in der Notaufnahme mal eine Kopfplatzwunde oder ähnliches in die Finger bekommt, wo man wenigstens mal 5 Stiche nähen kann. Highlights sind diesbezüglich die Borderliner. Donnerstag z.B. hatten wir eine Patientin, die sich fünf 8-10cm lange Schnittwunden am Oberschenkel zugefügt hat. Da kann man es sich mit Nadel und Faden erstmal eine Stunde gemütlich machen...

Dienstag, 6. November 2007

Helden

Nur Rückenschmerzen, Nierenkoliken und eine Perle in der Nase eines 4jährigen Mädchens. Auch der letzte Wochenenddienst bot keine Gelegenheit für Heldentum.

Mittwoch, 24. Oktober 2007

Befriedigung

Die Arbeit in der Notaufnahme ist mitunter sehr unbefriedigend. Es kommen Menschen, die starke Schmerzen äußern, man stellt sie auf den Kopf, findet keine Ursache und schickt sie nach Stunden praktisch im gleichen Zustand wieder nach Hause. Man kann ihnen akut nicht helfen, man kann ihnen höchstens sagen, was sie alles nicht haben. Dabei hat man locker ein paar hundert Euro für Labor und Röntgenuntersuchungen rausgehauen. Sie stationär aufnehmen, ohne ein klares Krankheitsbild und dementsprechend klaren Therapieansatz zu haben, ist für das Krankenhaus ein absolutes Minusgeschäft, denn es zahlt keiner.
Unbefriedigend war heute ein anderer Fall: ein Patient stellt sich mit Schmerzen im Bereich der linken Schulter und des Armes vor. Aus Automatismus fängt man an, Auschlussdiagnostik für Herzinfarkt (den er nicht hat) zu machen. Der Arzt kommt vorbei und meldet eine Röntgenuntersuchung von Schulter und Arm an. Später sagt der Arzt, das Röntgenbild sei okay, man solle ihn nach Hause schicken. Ich schreibe einen Brief und schicke ihn heim. In der Röntgenbesprechung seh ich plötzlich, dass nicht der linke sondern der rechte Arm geröngt wurde. Auf Nachfragen ergab sich, dass der Arzt versäumt hatte, eine Seite auf dem Schein einzutragen. Als die MTA den Patienten fragte, welche Seite weh tut, sagte er rechts... Sowas nervt.

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Po

Der Oberarzt und die Oberärztin sitzen im Arztzimmer. Der Oberarzt telefoniert mit dem Assistenten in der Notaufnahme.

OA: ...ja, ich hab mir die Bilder gerade auf dem Computer angeguckt. Das is gebrochen. Steht aber gut. Also nur eingipsen und nach Hause schicken. Und was haben sie noch? Oh. Das is ja nicht so mein Gebiet, da geb ich Ihnen mal die Kollegin.
OÄ: Was? Schon wieder ein Arsch?

Dienstag, 9. Oktober 2007

Rauchen kann tödlich sein

Einer meiner PJ-Kollegen hatte am Wochenende Dienst. Samstag morgen sollte er sich um eine 25jährige Patientin kümmern. Die Frau kam mit unklaren Schmerzen in der linken Schulter und war am Tag zuvor bereits beim Hausarzt gewesen. Dieser hat das Ganze mit Rheumasalbe behandelt, was aber keine Besserung brachte.
Nun war sie deutlich schmerzgeplagt, der Kreislauf schlapp und die Schmerzen zogen bis in die Brust. Der Kollege ließ ein EKG schreiben und erkannte darauf (ich kann nicht sagen, ob ich das erkannt hätte...) sofort einen Herzhinterwandinfarkt. Gerade auf dem Weg zum Internisten wurde er bereits von der Schwester überholt, da die Patientin kurz krampfte und schließlich einen Kreislaufstillstand erlitt. Die Reanimation dauerte 50 Minuten. Sie war letztendlich erfolgreich und die Patientin wurde dann auf die Intensivstation verlegt.
Heute stellte sich die Situation so dar, dass sie es wohl überleben wird. Das Herz hat aber ordentlich gelitten und es ist noch nicht abzusehen, wie stark der Schaden wirklich ist.
Eigentlich wollte ich an dem Wochenende Dienst machen, aber der Kollege hat ihn mir weggeschnappt. War dann wohl doch ganz gut so.

Und damit wir alle noch was lernen aus dieser Geschichte: Mädels, wenn ihr die Pille nehmt, lasst wenigstens die Zigaretten weg. Oder andersrum. Klassischerweise führt diese Kombi zwar eher zu einer Thrombose und in der Folge zur Lungenembolie, kann aber anscheinend auch mal einen Infarkt begünstigen. Wobei ich nicht sagen will, dass eine Lungenembolie lustiger ist...